Das Fundament des Lebens - Über den Sinn der Taufe

Das Fundament des Lebens - Über den Sinn der Taufe

Das Fundament des Lebens - Über den Sinn der Taufe

# Wir in der Welt

Das Fundament des Lebens - Über den Sinn der Taufe

Ein Taufgespräch. Eigentlich nichts besonders. Es gehört zu den alltäglichen Aufgaben im Pfarrberuf dazu.

Doch heute verläuft es anders als sonst: „Frau Wolske, jetzt mal ehrlich: Wieso sollte ich mein Kind taufen lassen? Das ist doch gar nicht mehr nötig heutzutage.“ „Ähm…“, ich stammle rum, merke wie mein Gesicht immer mehr an Farbe gewinnt. Am liebsten würde ich jetzt einfach gehen.

Doch das geht nicht, also setze ich mutig erneut an: „Natürlich müssen Sie ihr Kind nicht taufen lassen. Das ist ganz ihre Entscheidung. “ Ich hoffe, dass diese Antwort schon mal der erste Schritt in die richtige Richtung war.

„Das mit der Taufe können Sie sich so vorstellen: mit der Taufe sagt der Mensch JA zu Gott, JA zu einem Fundament des Lebens, das aus Vertrauen und Geborgenheit, aus unbedingter Liebe und Verlässlichkeit besteht. Sicherlich kennen Sie das Sprichwort „etwas auf Sand bauen“, das auf einen Misserfolg hindeutet. Denn wer „auf Sand baut“, der wird nicht lange Freude daran haben, sondern schnell merken, dass das keine nachhaltige Bauweise ist.

Durch die Taufe aber entsteht ein Fundament fürs Leben, das sich nicht so leicht wegspülen lässt. Es bleibt beständig, trotzt Regen und Sturm, trotzt aller Katastrophen, denen man im Laufe eines Lebens begegnen kann. Es bleibt fest verankert im Boden, fest verankert im Leben. Ein schöne Vorstellung, oder?“ Eine Bibelstelle. Was ein Glück, dass mir die noch eingefallen ist. Hoffentlich wirke ich überzeugend…

Auf einmal merke ich, wie mein Körper anfängt zu zucken. Ich schlage die Augen auf. All das war ein Traum von einer Prüfung, die mir noch bevorsteht. Ob ich sie bestehen werde? Wer weiß das schon. Was ich aber ganz sicher weiß: Mein Fundament lässt sich nicht so leicht umwerfen, denn ich bin getauft auf deinen Namen: Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist.

Greta Wolske, Vikarin* in der Auferstehungskirchengemeinde Remscheid


*Im Vikariat erhalten Vikar*innen Einblick in alle wesentlichen Handlungsfelder des Pfarrberufs und üben sich in die Praxis des Berufes ein. Dies umfasst Gottesdienste, Gemeindearbeit im Allgemeinen, Religionsunterricht an der Schule, Jugendarbeit, Seelsorge, Kenntnis des Kirchenrechts und die Abläufe in der Pfarramtsverwaltung, Themen der Ökumene, des interreligiösen Dialogs, der Diakonie, uvm. –  kurz: spannende und umfangreiche Einsichten in das spätere Berufsfeld! Mehr Infos finden Sie hier: https://www.beruf-trifft-kirch...


Der Beitrag erschien in der Freitags-Reihe "Wir in dieser Welt" in der Tageszeitung rga. Danke für die Abdruckerlaubnis.

Dies könnte Sie auch interessieren

0
Feed