02/07/2024 0 Kommentare
Jesus packt uns beim Schlawittchen
Jesus packt uns beim Schlawittchen
# Wir in der Welt
Jesus packt uns beim Schlawittchen
„Krempelt die Hosen. Zeigt Wade.“ Heute ist der Tag des „hochgekrempelten Hosenbeins“.
Seit 2010 ist er in den Kalender der kuriosen Feiertage aufgenommen. Fahrradfahrer krempeln ein Hosenbein hoch, damit das Beinkleid vor Kettenschmiere geschützt ist. Mich erinnert es daran, dass man lange Hosen trägt und mit einem Bein im Wasser steht.
So erging es Petrus, einem Freund von Jesus. Ihm stand sogar das Wasser fast bis zum Hals. Mal wieder den Mund zu voll genommen, wollte er wie Jesus übers Wasser laufen können. Das funktionierte zunächst auch ganz gut. Solange, bis ihm bewusst wurde, was er gerade tat, und dass dies doch eigentlich unmöglich sei.
Da half auch die Einladung Jesu nicht mehr, die ihn ermutigt hatte, den Schritt aufs Wasser zu wagen. Petrus drohte unterzugehen. Doch Jesus ergreift ihn am „Schlawittchen“. Jesus, der Name bedeutet nicht nur für Petrus „Gott rettet“.
Manchmal glauben wir in unserem Leben übers Wasser laufen zu können. Dann, wenn wir gut drauf sind. Dann funktioniert einfach alles. Dann halten wir nicht den Mund gegen Rechte und Zerstörer in unserer Gesellschaft. Wir wagen, zu träumen und lachen über die Stimmen, welche Zweifel und Sorgen in uns nähren wollen.
Aber dann kommen auch jene Stunden, da wir nicht nur mit einem Bein im Wasser stehen und lange Hosen tragen. Dann dürfen wir mit vielen anderen Menschen gemeinsam darauf vertrauen, dass es diesen Jesus gibt. Der uns beim „Schlawittchen“ packt und neue Kraft und Lebensmut verleiht. Manchmal leihen ihm gute Freunde oder die Partner*in ihm ihre Stimme. Manchmal dürfen wir selbst anderen Sprachrohr seines Trostes werden.
Heute ist der Tag des „hochgekrempelten Hosenbeins“. Ich möchte es hochkrempeln zum Zeichen für jene, die das Gefühl haben, dass die Wellen von Frust und Sorge über ihnen zusammenzuschlagen drohen.
Pfarrer Klaus-Peter Suder, Ev. Kirchengemeinde Hückeswagen
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