Herzlich Willkommen in Ihrer neuen Gemeinde, Pfarrerin Behr!

Herzlich Willkommen in Ihrer neuen Gemeinde, Pfarrerin Behr!

Herzlich Willkommen in Ihrer neuen Gemeinde, Pfarrerin Behr!

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Herzlich Willkommen in Ihrer neuen Gemeinde, Pfarrerin Behr!

Schön, dass wir Sie bei uns im Kirchenkreis Lennep begrüßen dürfen, Pfarrerin Behr. Was ist in Ihren Augen das Besondere Ihrer neuen Gemeinde, der Auferstehungs-Kirchengemeinde?

Ich bin ja tatsächlich erst seit gut einem Monat in der Gemeinde, also noch in einer Phase, in der ich alles entdecke. Was ich bisher aber als besonders erlebe, ist, dass die Auferstehungsgemeinde als neu entstandene Großgemeinde eine unglaubliche Vielfalt an Mitarbeitenden, Mitgliedern, Orten und auch Frömmigkeitsformen vorweisen kann. 

Das kann natürlich als Herausforderung gesehen werde, ich sehe es aber eher als Bereicherung, weil es unterschiedlichen Menschen die Chance bietet, an die Gemeinde anzudocken. 

Pfarrerin Charlotte Behr

Ich habe vor Kurzem von dem schönen Bild gehört, Gemeinde als einen Marktplatz zu sehen, was wie ich finde, gut zur Auferstehungsgemeinde passt. Eine Gemeinde, in der man sich kennt und trifft und sieht. Bei manchen bleibt man länger stehen und teilt Alltag und Glauben, andere sieht man nur am Rande, aber, wenn man an den Blumenstand geht, kann man sich darauf verlassen, dass sie da sind. 

Schon jetzt haben Sie mit ein paar jungen Aktiven Ihrer Gemeinde neue Wege beschritten und gemeinsam einen Instagram-Kanal der Auferstehungskirchengemeinde eröffnet. Welche Vorteile bringt es aus Ihrer Sicht mit sich, als Pfarrerin auf Social-Media-Kanälen unterwegs zu sein? 

Josephine Teske (@seligkeitsdinge) hat neulich geschrieben, dass Jesus wahrscheinlich nicht auf Instagram gewesen wäre, aber seine Jünger*innen. Und da ich mich als Jüngerin Jesu sehe, sehe ich meine Aufgabe darin, dort von ihm und seiner Botschaft zu erzählen, wo die Menschen sind – also auch auf Instagram.

In den meisten Leben ist nicht immer alles schön

Meinen privaten Account habe ich gezielt mit dem Beginn meiner Arbeit hier in der Gemeinde begonnen und stehe also auch noch hier ganz am Anfang. Ich nutze ihn als halbprivate Person, das heißt, ich möchte meine Gedanken, meinen Alltag als Pfarrerin und meine Fragen, meinen Glauben teilen. Ich glaube, dass vor allem bei jüngeren Menschen die Hürde sinkt, sich bei der Pfarrerin zu melden, wenn man schon etwas über sie weiß, z.B. dass bei ihr im Leben auch nicht immer alles schön und aufgeräumt ist. 

Jüngst ist ein Buch erschienen: „Kirche der Zukunft – Zukunft der Kirche“, in dem junge Pfarrer*innen über Ihre Hoffnungen, Wünsche und Ideen zur Zukunft von Kirche und Gemeinde sprechen. Was wünschen Sie sich für Ihre Kirche in Zukunft?

Ich wünsche mir, dass wir uns als Kirche bewusst sind, dass wir einen Schatz an spirituellen Formen und Glaubensquellen haben, die wir mit Menschen teilen können. Dass wir uns nicht der Melancholie des Schrumpfens ergeben, sondern mutig Wege suchen, das Zusammenleben im Stadtteil mit zu gestalten. Ich wünsche mir, dass wir als Kirche lernen, auch mal die Rolle eines Gastes einzunehmen und nicht nur die eines Gastgebers. 

Eine Taufe im Kleingarten, ein Gottesdienst im Schwimmbad

Damit verbinde ich eine fragende, hörende Haltung, sodass kirchliche Angebote von dem Kontakten mit Menschen her entwickelt werden. Ja, dass die Möglichkeit zur Partizipation großgeschrieben wird. Dann kann eine Taufe auch mal im Kleingarten gefeiert werden und der Gottesdienst im Schwimmbad stattfinden.  Außerdem wünsche ich mir, dass Kirche sich immer wieder ehrlich der Realitätsfrage stellt: Wie viel Menschen finden es relevant, was wir hier machen? Und was müssen wir tun, damit sich daran etwas ändert. 

Präses Latzel hat in einem Gespräch meiner Ordinationstagung am vergangenen Samstag davon gesprochen „gemeinsam mehr bunte Tüte zu wagen. “ Mir ist in diesem Punkt besonders das gemeinsam wichtig. Gemeinsam bedeutet auch über Gemeindegrenzen hinweg zusammen nach Wegen zu suchen. 

Sie sagen selbst von sich, dass sie ein Naturmensch und eine Flohmarkt-Schatzsucherin sind. Sollten das nicht Pfarrer*innen ohnehin schon sein?  

Die Beschreibung in meiner Twitter-Bio ist tatsächlich noch aus meiner Studentenzeit in Göttingen, wo ich am Wochenende im Umland viele Dorflohmärkte besucht habe. Ich glaube nicht, dass jeder oder jeder Pfarrer*in von sich sagen muss, ein Naturmensch zu sein und schon gar nicht ein Interesse an Flohmärkten haben muss. Der Bezug zur Natur ist bei mir tatsächlich biografisch begründet, da meine Großeltern auf beiden Seiten aus der Landwirtschaft kommen und meine Eltern beide Gartenbau studiert haben. Pfarrer*innen, die von sich sagen, dass sie echte Stadtmenschen sind, sprechen dann vielleicht noch einmal eine ganz andere Zielgruppe an. 

Ein offenes Herz für Gottes Spuren und Wunder

Aber natürlich ist das Thema „Bewahrung der Schöpfung“ ein Thema, was für mich einen festen Ort in der Kirche hat. Gleiches gilt für die Haltung einer Schatzsucherin, das heißt offene Augen und ein offenes Herz für Gottes Spuren und Wunder. 

Pfarrerin Charlotte Behr ist per E-Mail zu erreichen und auf den Social-Media-Kanälen Twitter (@Behrenmarke), Facbook und neu bei Instagram (@wunderbehr) aktiv. 

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