Ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein

Ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein

Ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein

# Wir in der Welt

Ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein

Zu jedem Gottesdienst gehört er dazu und auch an den Lebensschnittstellen wird er gewünscht: der Segen. Segensworte und Segensgesten berühren uns in besonderer Weise. 

Sie sagen uns Gutes zu, sie verbinden uns mit Gott und versichern uns seines Versprechens, uns im Leben zur Seite zu sein. Die Worte werden oft begleitet von einer Berührung, einem sanften Auflegen der Hände auf Kopf oder Schultern, die ausdrückt: Gott berührt dich, du bist gemeint, du als ganzer Mensch, mit allem, was zu dir gehört.

Besonders wichtig sind solche Segenshandlungen, wenn Menschen im Leben Umbrüche oder Neuanfänge erleben: zur Einschulung, zur Konfirmation, zur Trauung. Und dabei berührt Kinder genauso wie Erwachsene, die Einzelsegnung, also die persönliche Segnung mit Namensanrede und Zusage besonders intensiv.

Auch in Zeiten der Krise bestärkt der Segen Menschen und macht ihnen Mut. In Zeiten des Abstandhaltens und der Kontaktbeschränkung sind Begegnungen, die Segnungen möglich machen, leider besonders rar. Aber auch der Segenszuspruch in einem Gottesdienst, der per Bildschirm übertragen wird, ist ein „echter“ Segen. 

Mit unseren Konfirmanden beenden wir die Konfirmandentreffen, die jetzt online stattfinden, wie immer mit der Bitte um den Segen. Während wir vorher im Kreis stehend eine Hand auf die Schulter des Nächsten gelegt haben, halten jetzt alle ein Kabel oder ein Seil gerade gespannt vor den Bildschirm, so dass die Enden von Bild zu Bild weiterreichen und sich optisch berühren. So verbinden wir uns miteinander, während der Segen gesprochen wird.

Segen kann aber auch in schriftlicher Form weitergegeben werden, das kennen wir von so mancher Geburtstagskarte. 

In der Nordkirche gibt es derzeit eine schöne Idee: Segensbändchen aus Samenpapier. Die Bändchen mit der Aufschrift „Hoffnungsträger“ kann man als Armbändchen tragen und schließlich einsäen. Wenn man sie verschenkt, sagt man dem anderen zu: Gott segnet dich, sei auch du ein Hoffnungsträger in dieser schwierigen Zeit, weil Hoffnung alles verändert. Werde mit deiner Hoffnung zum Segen für deinen Nächsten.

Von Pfarrerin Manuela Melzer, Ev.-Luth. Kirchengemeinde Radevormwald

erschienen im Remscheider General-Anzeiger, am 26.03.2021


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