02/07/2024 0 Kommentare
Nicht jeder kann die Kirsche auf der Torte bekommen
Nicht jeder kann die Kirsche auf der Torte bekommen
# Neuigkeiten
Nicht jeder kann die Kirsche auf der Torte bekommen
Was könnten die zukünftigen Veränderungen im Kirchenkreis Lennep mit einem Tanzkurs, einer Kirsche auf einer Torte oder den Staustufen innerhalb eines Flusses zu tun haben?
All diese Vergleiche zog der Probst des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Lüchow-Danneberg, Stephan Wichert von Holten, zu Felde, um den Teilnehmer*innen der Synodalversammlung am Freitag, 25. März 2022, anschaulich zu erklären, wie Regionalisierung und Kollegialisierung in einem Kirchenkreis gelingen kann.
Synodalversammlung neugierig gemacht
Zuvor hatte Superintendentin Antje Menn die mehr als 80 Teilnehmer*innen der Synodalversammlung auf den Impulsvortrag von Probst Wichert von Holten neugierig gemacht.
„Angesichts der geringer werdenden Zahl der Kirchenmitglieder in unserem Kirchenkreis und der gleichzeitig geringer werdenden Zahl von Pfarrer*innen, denken auch wir über neue Formen der Effizienz nach und freuen uns, dass wir jetzt von einem Beispiel hören, wie Regionalisierung funktionieren kann.“
Wie das EG-Lied "Vertraut den neuen Wegen" half?
Der Kirchenkreis Lüchow-Dannenberg ist 2006 selbst aus den beiden ehemals selbstständigen Kirchenkreisen Lüchow und Dannenberg entstanden. Dazu gehören heute 33.000 Kirchenmitglieder in 35 Kirchengemeinden.
Probst Wichert von Holten berichtete den digital zugeschalteten Zuhörer*innen des evangelischen Kirchenparlaments im Kirchenkreis Lennep, dass der Strukturwandel der Kirchengemeinden in der Region Lüchow-Dannenberg bereits 1982 begonnen hatte und man sich aktiv seit dem Jahr 2000 - begleitet von den Liedzeilen: „Vertraut den neuen Wegen“ (EG 395 von Klaus-Peter Hertzsch) - auf den Weg gemacht habe.
Seine Erfahrungen aus dem Prozess:
- Es muss ein konstruktives Miteinander geben,
- es wird Geduld brauchen und
- man muss konstruktiv miteinander umgehen.
„Regionalisierung bedeutet Kollegialisierung, kein Nebeneinander, sondern ein Miteinander“, betonte der niedersächsische Theologe.
Fazit nach erfolgreichem Fusionsprozess
„Es wird eine neue Struktur entstehen, in der klare Regeln und Absprachen gelten, in der man lernt, dem anderen seine Aktivitäten zu gönnen und in der man nicht nur einander zuhört, sondern neugierig aufeinander ist und voneinander lernen kann.“ Sein anschauliches Fazit: „Es ist klar, dass nicht jeder die Kirsche auf der Torte erhalten kann, aber der Kuchen schmeckt dennoch.“
In den anschließenden digitalen Gesprächsrunden in kleinen Gruppen diskutieren die Teilnehmer*innen der Synodalversammlung bereits intensiv über die gehörten Vorschläge, eigene Erfahrungen und Optionen für einen gangbaren Weg für die eigene und benachbarte Kirchengemeinde.
Neues Schutzkonzept auch vorgestellt
Im Anschluss stellten der stellvertretende Synodalälteste, Jens Meier, und Schulreferentin, Pfarrerin Dagmar Cronjäger, die Schritte zur Implementierung eines „Schutzkonzeptes gegen sexualisierte Gewalt“ für den Kirchenkreis Lennep und die einzelnen Kirchengemeinden vor.
Abschließend lud Antje Menn die Tagungsteilnehmer*innen zum Kirchenmorgen am Pfingstwochenende nach Solingen ein und informierte über den jüngst gegründeten Runden Tisch zur koordinierten Hilfe für Ukraine-Flüchtlinge im Kirchenkreis Lennep. Mit einem Abendsegen wurde die Synodalversammlung beendet.
Katrin Volk, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit
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